Broussonetia papyfera - Papiermaulbeerbaum





Beheimatet ist der Papiermaulbeerbaum in Japan, China , Indien und Polynesien wo er - unter suptropischen Bedingungen - extrem schnell zu einem Baum heranwächst. Bei uns wird er eher zu einem etwa 3 m hohen Strauch (mehrstämmig). Er ist zweihäusig, die Blätter sind graugrün, an der Unterseite weiß behaart. Die scharlachroten Früchte sind zwar eßbar, aber unangenehm süß.
Aber mit seinen sehr großen, vielgestalteten Blättern und den dicken, steifen, grauroten Stämmen ist er ein sehr dekoratives Solitärgehölz.
Der Papiermaulbeerbaum ist ein besonderer Baum, denn aus seiner Rinde wird die Strohseide hergestellt. Eine Art Papier, das sich aber ganz anders anfasst und auch anders hergestellt wird. Seine Zweige werden zur Korbherstellung benötigt und selbst seine Blätter finden in hungrigen Seidenraupen noch Abnehmer. Die Bastfasern des Papiermaulbeerbaumes werden nach dem Abschälen mit Hilfe von Pottasche und Soda "aufgeschlossen", also von unerwünschten Holzteilen getrennt und für die weitere Verarbeitung vorbereitet. Der so gewonnene Rohstoff wird anschließend mit natürlichen Mitteln gebleicht: mit Sauerstoff und Sonnenlicht. Durch Beimischen von Baumrinde oder von Blattfasern entstehen dann, im eigentlichen Prozeß der Papierherstellung, die unzähligen Variationen in Struktur und Oberfläche, die Strohseide so einzigartig unter den Japanpapieren machen - ohne daß auch nur ein Baum dafür gefällt wird.

 

 


 

 

Heidi Dieck
Herrenkamper Gärten, Herrenkamp 1, 27254 Siedenburg