Franklinia alatamaha
Ab September, wenn eigentlich die Hauptblütezeit schon längst vorbei ist, schmückt sich ein Gehölz von außerordentlicher Schönheit mit Blüten.
Schneeweiße, etwa 7-8cm große Blüten mit gelben Staubgefäßen zieren den locker wachsenden Strauch. Ein zweites Schauspiel folgt der Blüte gleich hinterher: eine prächtige orange-rote Herbstfärbung.
In der freien Natur gilt die Franklinie als ausgestorben (obwohl, wirklich genau weiß das auch keiner, vielleicht stehen ja doch noch irgendwo ein paar ganz alte Exemplare).
Viele Untersuchungen gibt es über ihr Aussterben - die Wahrscheinlichste ist die einer Krankheit, die mit den Baumwollsträuchern kam.
1765 entdeckten John Bartram und sein Sohn William an einer Flussmündung (Altamaha)im US Bundesstaat Georgia diesen unbekannten Baum. William nahm auf einer seiner nächsten Reisen Samen mit nach Philadelphia.
Den Baum nannte er Franklinia, zu Ehren seines Freundes Benjamin Franklin. "altamaha" , der Fluss, wird von den Cherokee-Indianern "alatamaha" ausgesprochen. Daher Franklinia alatamaha.
Alle heutigen Franklinien sind also Nachfolger von damals gesammelten Samen bzw. deren Nachkommen.
Franklinien haben heute den Mythos eine der seltensten Pflanze der Welt zu sein, was sicherlich, dank vieler angagierter Gärtner, nicht mehr zutrifft, aber zumindest steht sie noch immer auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.
1998 begann in den USA eine Zählung aller auf der Welt existierenden Franklinias.
Bis zum 300.Geburtstag Bartrams, 1999, wurden in der ganzen Welt über 2000 Exemplare registriert, darunter auch 9 in Deutschland.
Es dürften aber weitaus mehr sein.
Zu den ältesten Exemplaren gehören wahrscheinlich zwei Franklinien im Arboretum Arnold der Universität Harvard aus dem Jahr 1905. Dazu gibt es auf der Seite von Bertrams Garden einen sehr interessanten Artikel (in Englisch). Man kann dort auch seine Franklinie registrieren lassen.
Franklinien sind im europäischen Raum relativ selten im Verkauf zu finden.
Unsere ersten Franklinien bekamen wir 2003 aus Ohio. Leider blieb es bei dieser einen Lieferung, da sich die Einfuhrbedingungen extrem verschärft haben, so dass es sich nicht mehr lohnt.
Versuche, sie selbst heranzuziehen unternahmen wir immer wieder, aber neben oft tauber Saat scheiterte es oft an dem ersten Winter der Jungpfanzen. Sie gingen reihenweise kaputt. Gerade im ersten Jahr sind diese Jungpflanzen, wenn sie es denn mal soweit geschafft haben, sehr empfindlich. Das rechtfertigt auch den etwas höheren Preis.
Franklinien benötigen einen guten, humosen Gartenboden, der auch leicht sauer sein kann. Sonnig bis halbschattig und ein windgeschützter Standort tun ein übriges um das Gehölz auch hier gut wachsen zu lassen.
Was Franklinien überhaupt nicht mögen ist Staunässe und kalkiger Boden. Gerade Jungpflanzen sind da ziemlich empfindlich.
Den Winter überstehen Franklinien hierzulande recht gut. Auch hier wieder sind die Jungpflanzen besonders zu schützen. Ältere Exemplare überstehen auch Minusgrade ohne Winterschutz.
Wer von uns eine Franklinie erhalten hat und etwas dazu schreiben möchte oder ein Bild davon hat - nur zu, wir würden uns sehr darüber freuen.
Quellen:
Eigene Erfahrungen
Kipp, Oliver: Gartenmagazin "Eden" Ausgabe 04/05
Krüssmann: Handbuch der Laubgehölze
Bartrams Garden
Garten-pur
Acer
Cornus
Eucalyptus
Franklinia
Ginkgo
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